Elektrifizierungsziel von 70 Prozent bei der Schiene „erreichbar“

Der

Elektrifizierungsgrad des deutschen Schienennetzes

ist im Vergleich zu den Nachbarn Schweiz, Belgien oder Österreich deutlich zu niedrig. Dieser von der Allianz pro Schiene seit Jahren angemahnte Missstand könnte von der Politik nun bald angepackt werden. „Es gibt eine gute Nachricht: Das

Elektrifizierungsziel von 70 Prozent bis 2025

steht fest im Koalitionsvertrag von Union und SPD“, sagte der Geschäftsführer der

Allianz pro Schiene

, Dirk Flege auf einem parlamentarischen Frühstück vor Mitgliedern des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag am Mittwoch in Berlin. „Und es gibt noch eine zweite gute Nachricht:

Das Ziel ist tatsächlich erreichbar

.“ Am ersten Sitzungstag des Verkehrsausschusses präsentierte die Allianz pro Schiene den Parlamentariern eine Elektrifizierungskarte, die konkrete Strecken für einen Oberleitungsbau in ganz Deutschland auflistet.
„Die Politik ist inzwischen über die Parteigrenzen hinweg davon überzeugt, dass es klimapolitisch und volkswirtschaftlich vorteilhaft ist, das Schienennetz verstärkt unter Strom zu setzen“, sagte Flege. Dabei reichten die Elektrifizierungsprojekte aus dem Bundesverkehrswegeplan nicht aus, um in nur acht Jahren auf die angepeilte Quote von 70 Prozent zu kommen.  „Wir haben uns gefragt: Wo kann der Bund sofort anfangen? Welche Strecken gibt es in den Bundesländern, die nicht im Bundesverkehrswegeplan stehen und die trotzdem verkehrspolitisch sinnvoll sind.“ Flege verwies auf die Elektrifizierungs-Karte der Allianz pro Schiene, die Orientierung für ein „Beschleunigungsprogramm“ bieten könne. „Mit einer raschen Realisierung von Projekten aus dem Bundesverkehrswegeplan und zusätzlichen regionalen Strecken ist das 70-Prozent-Ziel erreichbar. Wenn der Bund jetzt mit seiner angekündigten Förderinitiative für die ausreichende Finanzierung sorgt, gelingt uns an vielen Stellen des Netzes der Lückenschluss.“
Der Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur im Bundestag, Cem Özdemir, nannte die Elektrifizierungsziele der Bundesregierung ehrgeizig, aber machbar. Während des parlamentarischen Frühstücks sagte Özdemir, der Verkehrssektor sei die Nagelprobe dafür, ob wir Wirtschaft und Umwelt erfolgreich zusammenbringen können. „Das riesige Modernisierungspotential des Verkehrsträgers Schiene gehört abgerufen.“ Das angekündigte Elektrifizierungsziel von Union und SPD sei ein positives Signal, und der Verkehrsausschuss werde dazu beitragen, dass den Worten auch Taten folgen. „Der Ausbau elektrischer Oberleitungen im Schienennetz kann sofort angepackt werden. Deshalb brauchen wir zusätzliche Mittel zur Elektrifizierung von Bahnstrecken“, sagte Özdemir.
Quelle: Allianz pro Schiene

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