Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt die Entscheidung des Landes Brandenburg, von 2017 bis 2022 insgesamt 48 Mio. Euro mehr für die Förderung der Barrierefreiheit im ÖPNV und für neue Straßenbahnen bereitzustellen. Wie der VDV mitteilt, haben der Verband und seine Mitgliedsunternehmen vor Ort seit langem dafür geworben, die teilweise über 30 Jahre alten Fahrzeuge durch zusätzliche Investitionen den aktuellen Bedürfnissen der Fahrgäste und dem neusten Stand der Technik anzupassen.
Mit der Änderung des ÖPNV-Gesetzes stellt das Land ab sofort deutlich mehr Gelder für die Barrierefreiheit und für neue Straßenbahnen zur Verfügung. "Das ist ein entscheidendes Signal für den Erhalt und den Ausbau der städtischen Elektromobilität mit Straßenbahnen in Brandenburg. Die Straßenbahnen und auch der O-Bus liefern zuverlässige, vollständig elektrische Mobilität und sind damit nicht nur ökologisch sondern auch verkehrlich sinnvoll, weil sie viele Fahrgäste schnell und umweltfreundlich befördern", so Oliver Glaser, stellvertretender Vorsitzender des VDV-Ost. In den vergangenen Jahren hat sich die Landesgruppe mit ihren Mitgliedsunternehmen intensiv dem Thema Straßenbahn gewidmet und den Austausch mit den politischen Entscheidungsträgern in Brandenburg aktiv gesucht.
"Wir freuen uns, dass unsere Argumente letztlich sowohl auf Seiten der Landesregierung wie auch der Koalitionsfraktionen Gehör gefunden haben. Das stärkt den öffentlichen Verkehr im ganzen Land", so Glaser. Der Bundesverband sieht die aktuelle Entscheidung des Landes Brandenburg ebenfalls positiv: "In Zeiten von drohenden Fahrverboten für Diesel-PKW und bei zunehmendem Druck auf die Verkehrsbranche und auf die Politik, Beiträge zur Erreichung der Klimaschutzziele zu liefern, ist eine Stärkung des umweltfreundlichen Nahverkehrs genau der richtige Weg. Neue Straßenbahnen und barrierefreier ÖPNV sorgen für ein besseres innerstädtisches Verkehrsangebot. Um die notwendige Mobilitätswende zu schaffen, müssen die Menschen vom Umstieg überzeugt werden. Das geht am besten durch moderne und attraktive Angebote", so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.
Mit der Verabschiedung des geänderten ÖPNV-Gesetzes und den darin beschlossenen zusätzlichen Mitteln wurde aus Sicht der ÖPNV-Unternehmen in Brandenburg eine solide Basis für eine auskömmliche Nahverkehrsfinanzierung im Land geschaffen. Doch auch für die Jahre von 2023 bis 2030 werden jährlich rund 9 Millionen Euro benötigt, um die notwendige Erneuerung der Straßenbahnflotten fortsetzen zu können. "Darüber müssen wir bald schon mit der Politik sprechen, denn der Beschaffungsprozess von Straßenbahnen kann durchaus 4-7 Jahre dauern", so Oliver Glaser abschließend.
Quelle: VDV