Der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel ist aus Sicht der Münchener SPD-Stadtratsfraktion neben dem Wohnungsbau eine der größten Herausforderungen für München. Aus diesem Grund hat die Fraktion am Mittwoch ein Antragspaket mit insgesamt zehn Kernforderungen gestellt, mit denen sie Stadt und MVG zum Handeln zwingen will.
Insgesamt sind es zehn einzelne Anträge
In einem ersten Schritt fordern die Sozialdemokraten das kommunale Verkehrsunternehmen MVG auf, Busse und Bahnen in kürzeren Abständen fahren zu lassen. "Dabei wollen wir nicht alles über einen Kamm scheren", betont Stadträtin Heide Rieke laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung. Die MVG soll gezielt prüfen, auf welchen Strecken dichtere Takte Sinn ergeben.
Als Mindestverbesserung fordert die SPD zum Fahrplanwechsel 2018 mindestens vier neue Metro- und Expressbuslinien. Zusätzlich soll bis Mitte 2018 feststehen, welche der bereits im Dezember vergangenen Jahres vorgeschlagenen 51 Busspuren die wichtigsten sind. Die SPD will die Bestrebungen um separate Busfahrbahnen wiederbeleben. Vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt dem Antragspaket zu, soll eine städtische Taskforce die Busoffensive 2018 wie auch die Elektromobilität beim MVV voranbringen.
SPD-Fraktion fordert mehr Geld
Voraussetzung für zahlreiche vorgeschlagene Maßnahmen sind laut SPD höhere Fördergelder von Bund und Ländern. Die bisherigen Mittel, da sind sich nahezu alle deutschen Kommunen einig, reichen dafür bei weitem nicht aus. Stark wachsende Städte mit bereits gut ausgebautem Nahverkehrsnetz tun sich zudem schwer, die Förderkriterien zu erfüllen, die eher auf den Aufbau neuer Verkehrsnetze zugeschnitten sind. Die SPD-Fraktion fordert daher, die sogenannte standardisierte Bewertung zu überarbeiten. Unter anderem sollten nicht nur Neubaustrecken, sondern auch Sanierungen bezuschusst werden. Dieselbe Forderung hat auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schon erhoben.
Um den Verkehr auch außerhalb der Innenstadt zu verflüssigen, will die SPD zu einer Nahverkehrskonferenz mit den drei direkt anschließenden Landkreisen München, Dachau und Fürstenfeldbruck einladen. Dabei soll es um neue grenzüberschreitende Linien gehen – U-Bahnen, Trambahnen oder auch die Stadt-Umland-Bahn. Letztere war vor vielen Jahren schon einmal geplant, ist dann aber an den Bedenken von Umlandpolitikern gescheitert, die hohe Kosten befürchteten.