Anlässlich des heutigen Diesel-Gipfels fordert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von der Bundesregierung ein Sonderprogramm für Modernisierung und Ausbau im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Wenn wir die Schadstoffbelastung im innerstädtischen Verkehr nachhaltig senken wollen, dann brauchen wir mehr öffentlichen Verkehr. Statt mit hohen Millionenbeträgen aus Steuergeldern die Umrüstung von PKWs zu finanzieren wäre ein Sonderprogramm für den ÖPNV die richtige Antwort, wenn man umweltfreundlichen Verkehr in den Städten und Ballungsräumen fördern will“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske.
Eine mögliche Ausweitung der Förderung für Elektrobusse im ÖPNV sieht der Verband positiv. Allerdings ist sie aus VDV-Sicht nur einer von mehreren Punkten, die umgesetzt werden müssen um die Emissionsprobleme im städtischen Verkehr nachhaltig zu lösen. „Bei den ÖPNV-Linienbussen stärker auf Elektromobilität zu setzen ist ein richtiger Schritt. Aber wir müssen mehr tun als nur Dieselbusse durch Elektrobusse zu ersetzen oder PKW umzurüsten. Nachhaltig kann das Stickoxid-, Feinstaub- und CO2 -Problem in den Städten nur gelöst werden, wenn die umweltfreundlichen Verkehrsangebote wie der ÖPNV insgesamt gestärkt werden. Denn unsere Unternehmen sind in den Großstädten heute schon zu etwa 80 % elektrisch und klimaschonend unterwegs“, so Fenske.
Der VDV verweist in diesem Zusammenhang auf gute Beispiele für nachhaltige städtische Verkehrskonzepte im europäischen Ausland: „Wien und Kopenhagen haben deutlich höhere ÖPNV-Anteile am Verkehrsaufkommen als die deutschen Großstädte. Das hat man dort mit einer Angebotsoffensive im Nahverkehr durch Kapazitätserweiterungen auf Basis einer ausreichenden Finanzierung geschafft. Diese Modelle sollten uns in Deutschland als Vorbilder dienen. Mit bundespolitischen Entscheidungen wie der Versteinerung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes sind wir davon leider meilenweit entfernt“, so Fenske abschließend.