Im Rahmen des Projekts „Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum" sind zum 1. April die ersten bedarfsgesteuerten Verkehre im Landkreis Calw gestartet. Damit verfolgt der Landkreis das Ziel, eine stufenweise Erweiterung sowie eine zweckmäßige Vernetzung der flexiblen Bedienungsformen im Zeitraum der nächsten drei Jahre zu realisieren. Mit der Einführung dieses neuen Mobilitätskonzeptes will der Landkreis Calw seiner Rolle als innovativer und zugleich wirtschaftlich handelnder Aufgabenträger nachkommen. Das Modellprojekt wird vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur des Landes Baden-Württemberg gefördert und teilt sich in zwei Betriebsphasen.
In der ersten Phase wird der klassische Linienverkehr durch die neuen liniengebundenen Bedarfsverkehre ergänzt, wodurch den Fahrgästen ein stündliches Angebot von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 18 Uhr zur Verfügung steht. Die flexiblen Angebotsformen werden mit Kleinbussen und PKWs vom Calwer Verkehrsunternehmen Rexer gefahren. Dabei erfordern alle Bedarfsfahrten eine telefonische Anmeldung durch den Fahrgast mindestens 60 Minuten vor Fahrtbeginn. Die telefonischen Bestellungen der Fahrgäste nimmt ein Call Center entgegen. Für die Fahrtwunschannahme sowie die automatische Disposition wird das bewährte Bedarfsverkehrssystem AnSaT® der Fa. ESM GmbH eingesetzt. Die Fahraufträge werden mit allen nötigen Informationen direkt in die Fahrzeuge via Smartphone-App übermittelt und ermöglichen zusätzlich den Ausdruck einer Fahrkarte.
Die Umsetzung der zweiten Betriebsphase beginnt voraussichtlich im Jahr 2019 mit der Ausweitung des Mobilitätsangebots von morgens 5 Uhr bis abends 24 Uhr. Darüber hinaus wird die Bedienung eines verdichteten Haltestellennetzes angestrebt. Nach Abschluss des Modellprojekts soll ein flächendeckender Stundentakt im gesamten Landkreis Calw gewährleistet sein.