Im Kampf gegen illegale Preisabsprachen von Lieferanten hat die Deutsche Bahn (DB) laut „Süddeutsche Zeitung“ bereits rund 380 Millionen Euro an Schadensersatzzahlungen eingetrieben. "In den vergangenen Jahren ist die Bahn mit Kartellen wohl um einen Milliardenbetrag betrogen worden", sagte der für das Thema Recht zuständige Bahn-Vorstand Ronald Pofalla . Die Bahn wolle sich einen möglichst großen Teil zurückholen.
"Wir rechnen damit, kurzfristig die Schallmauer von 400 Millionen Euro zu durchbrechen. Das ist europaweit einmalig", ergänzte Pofalla. Die Deutsche Bahn leidet besonders unter illegalen Preisabsprachen von Lieferanten, weil sie nicht nur Züge, Gleise und Weichen, sondern auch Uniformen, Möbel, Essen und Getränke von anderen Unternehmen bezieht.
2013 hatte der Konzern als erstes deutsches Unternehmen eine Sondereinheit gegründet, die Kartellsünder jagt. Sie soll überall dort, wo die Bahn durch gesetzeswidrige Preisabsprachen geschröpft wurde, Schadensersatz eintreiben.
Seither hat die Deutsche Bahn 94 Kartellfälle geprüft und 48 Unternehmen verklagt. Von der erfolgreicher Arbeit der Sondereinheit profitiere auch der Steuerzahler, sagte Pofalla weiter. "Schließlich fließen Milliarden an Steuermitteln in das Schienennetz und die Bahnhöfe."