Bahntechnik aus Deutschland ist nachgefragt wie nie. Mit 15 Milliarden Euro füllten sich im vergangenen Jahr die Auftragsbücher der heimischen Bahnindustrie auf ein neues Rekordniveau, ein Plus von rund 58 Prozent zum Vorjahr. Der Umsatz der Branche liegt mit 12,3 Milliarden Euro nur knapp unter dem Allzeithoch des Jahres 2014. Besonders stark entwickelte sich die Inlandsnachfrage. Mit 7,8 Milliarden Euro stieg sie 2015 um 66 Prozent zum Vorjahr. Auch die Bestellungen aus dem Ausland legten spürbar zu, um 50 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. Der Auftragseingang für Schienenfahrzeuge mit ihren Komponenten und Subsystemen stieg 2015 besonders kräftig, um rund 86 Prozent auf fast zwölf Milliarden Euro. Die Nachfrage des heimischen Marktes übertraf mit 6,1 Milliarden Euro die des Auslands mit 5,8 Milliarden Euro.
Zu den Schattenseiten der Bilanz gehört einmal mehr das Geschäft mit Infrastrukturausrüstungen. Es stagnierte auf Vorjahresniveau bei 3,1 Milliarden Euro. Die Auslandsnachfrage zog indes leicht an, um knapp acht Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Insgesamt bewegen sich die Bestellungen für Infrastrukturausrüstungen aber auf einem unverändert niedrigen Niveau.
Trotz deutlich gestiegener Finanzmittel des Bundes für den Erhalt des Schienenbestandsnetzes im Jahr 2015 zeigen sich hier keinerlei Impulse. Die Beschäftigung sinkt leicht um 0,6 Prozent auf 52.000 Mitarbeiter. Angesichts des starken internationalen Wettbewerbs appelliert der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) an die Bundesregierung, die Branche mit deutlich verbesserten Rahmenbedingungen und einem nationalen Bahnforschungsprogramm zu unterstützen.