bdo-Arbeit auf Brüsseler Ebene

In der vergangenen Woche hatte die Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands Deutscher Omibusunternehmer (bdo) erneut Gelegenheit, die Arbeit auf europäischer Ebene zu intensivieren.
Am Dienstag tagte vor dem alljährlichen IRU Spring Cocktail, dem parlamentarischen Abend des internationalen Dachverbands, bei dem führende Interessenvertreter aus nahezu allen europäischen Ländern mit zahlreichen Vertretern der EU-Kommission und des EU-Parlaments zusammentreffen, die europäische Bussparte der IRU (Passenger Transport Council, CTP EU) in Brüssel.
Als Vizepräsidentin des CTP lenkte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard den Fokus der europäischen Kollegen zunächst auf die Anwendung der VO 1370/2007 in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Wie der Austausch gezeigt hat, verzeichnen auch andere Länder einen starken Trend zu Direktvergaben an kommunale Unternehmen. Der CTP wird zum weiteren Vorgehen zu diesem Thema in den kommenden Wochen ein Positionspapier erstellen.
Zu einem anderen Schwerpunkt auf der Agenda – der „Road Initiative“ der EU-Kommission (vormals Road Package) – erfolgte ein intensiver Austausch mit dem zuständigen Kommissions-Beamten Ray Malanaphy. In diesem Zusammenhang hat der bdo erneut darauf hingewiesen, wie wichtig aus seiner Sicht eine Flexibilisierung der Lenk- und Ruhezeiten für den europäischen Bussektor ist.
Einen weiteren intensiv diskutierten Tagesordnungspunkt bildeten die unzähligen Barrieren im grenzüberschreitenden Fernlinienverkehr und in der Bustouristik. Aktuelles Negativbeispiel ist für den bdo neben Paris (erneut erhöhte Parkgebühren) die Stadt Florenz, die in Zeiten allgegenwärtiger Digitalisierung zurück in die Vergangenheit zu gehen scheint. Die früher online erhältlichen Einfahrtgenehmigungen (Permessi) für mehrere Tage sind nicht nur erheblich verteuert worden, sondern nun nur noch direkt an den beiden Checkpoints erhältlich und erschwerend kommt hinzu, dass diese Checkpoints nicht einmal verlässlich besetzt sind.
IRU, bdo und der italienische Busverband ANAV werden gegen diese Schikane vorgehen und in einer gemeinsamen Initiative an die Verantwortlichen – nicht nur in Florenz – appellieren, den Bus nicht als Teil des Problems, sondern endlich als Teil der Lösung zu erkennen.

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