Am Samstag, 20. Februar 2016, 12 Uhr, wurde in Düsseldorf eine neue U-Bahn-Linie eröffnet. Außergewöhnlich daran: alle sechs Stationen der »Wehrhahn-Linie« wurden von Künstlerinnen und Künstlern gestaltet. Ursula Damm, Professorin der Medienkunst und Mediengestaltung der Bauhaus-Universität Weimar, schuf für die Station »Schadowstraße« die mehrteilige, interaktive Installation” »Turnstile«.
Eine große LED-Projektionsfläche ziert seitdem den U-Bahnhof »Schadowstraße«. Eine Videokamera in der Schadowstraße nimmt das Geschehen vor der U-Bahn-Station auf. Die Bewegungen der Passanten werden grafisch abstrahiert und in Echtzeit auf eine LED-Fläche in die unterirdische Station übermittelt. »Es entstehen Bilder von kleinen, virtuellen Lebewesen, die aus den Bewegungsenergien der Passanten eine sich ständig verändernde Architektur schaffen«, beschreibt Prof. Ursula Damm ihre Arbeit.
Blaue Glaswände
Das Konzept findet sich in anderer Form auch in den blauen Glaswänden des U-Bahnhofs wieder. Geometrien interpretieren das Luftbild Düsseldorfs, das im Ganzen oder als Auszug präsentiert wird. »Die weiträumige Architektur mit ihren großzügigen Sichtbeziehungen und dem hohen Tageslichtanteil unterstützen den künstlerischen Raumeindruck«, so Prof. Damm.
In einem zweiteiligen Wettbewerb setzte sich Ursula Damm mit fünf weiteren Künstlern durch, ihre spezifische Gestaltung für die jeweiligen Bahnhöfe mit den Architekten umzusetzen. Die knapp dreieinhalb Kilometer lange U-Bahn-Linie steht so beispielhaft für moderne Stadtentwicklung und Verkehrsplanung. Schon vor der Fertigstellung wurde die Düsseldorfer Wehrhahn-Linie ausgezeichnet. So wurde beispielsweise ein Bahnhof vom Architekten- und Ingenieurverein Düsseldorf (AIV) wegen seiner »herausragenden Ingenieursleistung« zum Bauwerk des Jahres 2014 gewählt. Weitere Anerkennung wurde der Wehrhahn-Linie mit dem STUVA-Preis 2015 zuteil.
Quelle: Bauhaus-Universität Weimar