Der Deutsche Bahnkunden-Verband e.V. wirft dem Berliner Senat vor, beim Straßenbahn-Ausbau nicht schnell genug zu agieren. Verkehrssenator Geisel verweise darauf, dass Fahrzeugneubeschaffungen bei Straßenbahn und U-Bahn für die wachsende Stadt notwendig seien. Takte müssten verdichtet und neue Linien angeboten werden. Was aber ist mit der Erweiterung des Straßenbahn-Streckennetzes in der Innenstadt, fragt der Verband. Hiervon sei bei ihm keine Rede. Konkrete Planungen für Neubaustrecken gäbe es nicht. Die Berliner Landespolitik trete auf die Bremse und gebe als mögliche Realisierungszeiträume ab 2025 an – man müsse aber noch prüfen.
Über sinnvolle Projekte werde Jahrzehnte gesprochen, jedoch komme keines so richtig voran. Das bisher vorgelegte Tempo beim Ausbau (z. B. vom U-Bf Naturkundemuseum zum Hauptbahnhof 2,3 Kilometer Realisierung in 9 Jahren) sei keine Antwort auf bestehende zu zukünftige Verkehrsprobleme, so der Verband weiter.
Neue Strecken sollen bestehende Strecken entlasten
Um der steigenden Nachfrage ein ausreichendes Angebot entgegenzustellen, reiche es nicht aus, auf dem vorhandenen Streckennetz der Straßenbahn noch mehr Züge in der Innenstadt fahren zu lassen. Es müssten neue Strecken her, die auch neue Kundengruppen erschließen und vorhandene Strecken entlasten. Der DBV-Landesverband fordert deshalb vom Berliner Senat, für die kommenden Jahrzehnte ein konkretes Ausbauprogramm für die Straßenbahn vorzulegen und regelmäßig fortzuschreiben.