In der Gebäudetechnik haben sich Torluftschleieranlagen für den gemäßigten mitteleuropäischen Klimabereich bereits großflächig durchgesetzt, für Omnibusse bilden sie jedoch weiterhin die absolute Ausnahme. Zum Einsatz im Omnibus kommen die Torluftschleieranlagen, auch Luftvorhang oder Luftduschen genannt, fast ausschließlich in heißen bzw. Tropenländern. Der fränkische Verkehrsbetrieb, die infra fürth verkehr gmbh, hat sich sieben Mercedes-Benz Citaro Low Entry (LE) mit der modernen Technik ausstatten lassen. Die Fahrzeuge sind am 22. Dezember übergeben worden.
Ursprünglich entwickelt wurde die Torluftschleiertechnik für warme Länder. Hierzu werden spezielle Ventilatorgehäuse über den Türen angebracht, die die Luft zielgerichtet und mit hohen Geschwindigkeiten senkrecht nach unten blasen. So bildet sich ein Luftvorhang, der den Austausch der Innenraumluft mit der Außenluft verhindert, quasi ein „Klimatrenner“. Das funktioniert sowohl an heißen Tagen, die klimatisierte, kalte Luft entweicht bei offenen Türen nicht nach außen, wie auch an kalten Tagen, an denen die warme Luft nicht nach außen kann. Für hiesige Breitengrade sind Türluftvorhänge demnach genauso sinnvoll, wie in Tropenländern. Vielleicht sogar noch sinnvoller, denn sie bringen noch zwei sicherheitsrelevante Vorteile mit. Die nach unten ausgeblasene Luft ist in den Wintermonaten warm, das heißt, der Fußbodenbereich an den Türen trocknet schneller ab, was gerade bei Schnee und Glatteis der passiven Sicherheit zu Gute kommt. Außerdem arbeitet die Steuerung mit einer Nachlauffunktion. Die ausströmende warme Luft verhindert an den Glasflächen der Türen nahezu über alle Außentemperaturen hinweg die Unterschreitung des Taupunktes (Kondensation). Die Scheiben beschlagen demnach weniger, was insbesondere an Tür 1 und der damit gegebenen Rundumsicht ein wesentlicher Sicherheitsfaktor ist.