Trotz der Steigerung der Gehaltstarife um durchschnittlich 3,5% hat die Vestische im Jahr 2014 das Wirtschaftsergebnis deutlich unterhalb des vom Aufsichtsrat genehmigten Wirtschaftsplans gehalten. „Gegenüber der genehmigten Planung reduzierten sich die Finanzierungsverpflichtungen der kommunalen Gesellschafter um rd. 4,6 Mio. €“, sagte sichtlich erfreut der Aufsichtsratsvorsitzende Landrat Cay Süberkrüb bei der Bilanzpressekonferenz. „Ungeachtet der schwierigen Rahmenbedingungen leistete das Unternehmen damit einen wichtigen Beitrag, um die bedienten Städte und den Kreis bei der Bewältigung der großen finanziellen Probleme zu unterstützen.“ Dieses Ergebnis sei umso höher zu bewerten, als dass sich Mehrbelastungen in Höhe von rd. 1,3 Mio. € durch den Tarifabschluss in der Bilanz niederschlagen, meinte der Chef der Kreisverwaltung.
Der Zuschussbedarf lag 2014 bei 24,0 Mio. € und damit auch rd. 4,2 Mio. € unterhalb des Vorjahresniveaus. Maßgeblich hierfür waren ein veränderter Schlüssel bei der Verteilung der ÖPNV-Pauschale, mit dem das Land NRW einen Teil der Finanzierung des straßengebundenen ÖPNV sichert, die Preisentwicklung für Dieselkraftstoff und ein Plus beim Ticketverkauf.
„Während sich der Aufwand für die Dieselkosten um rd. 1,2 Mio. € verringerte, spülte die veränderte ÖPNV-Pauschale rd. 2,3 Mio. €. mehr als im Vorjahr in die Kassen des Nahverkehrsunternehmens. Bei den Fahrgeldeinnahmen und den Ausgleichsleistungen für die unentgeltliche Beförderung schwerbehinderten Menschen verbuchte die Vestische ein Plus von 1,2 Mio. €.
Geschäftsführer Martin Schmidt hob in seinem Rückblick auf das letzte Geschäftsjahr besonders die Investitionsbemühungen der Vestischen hervor, die einen nachhaltigen Beitrag zur Luftreinhaltung darstellen. „So war die Beschaffung von 20 Linienbussen mit der Abgasstufe EURO VI, dem gegenwärtig anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard für Busse und Lkw, ein echtes Investment für den Umweltschutz in der Region in Höhe von 5 Mio. €.“
Im Jahr 2014 entschieden sich insgesamt 60,8 Mio. Kunden für das umweltverträgliche Mobilitätsangebot der Vestischen. Die Fahrgastzahlen gingen zwar leicht gegenüber dem Vorjahr um rd. 0,3 Mio. Fahrgäste zurück. Vor dem Hintergrund rückläufiger Schülerzahlen und des Bevölkerungsrückganges in der Emscher-Lippe-Region liegen sie dennoch auf einem erfreulich hohen Niveau. „Die Fahrgastzahlen machen auch deutlich, dass es mit der Einführung des Spätverkehrsnetzes gelungen ist, ökonomische Interessen der Gesellschafter nach Nachfrageanpassungen und Ansprüche der Fahrgäste unter einen Hut zu bringen“, sagte Betriebsdirektor Holger Becker. „Das neue Angebotskonzept sieht im Kern eine Konzentration auf die nachfragestarken Städteverbindungen vor.“