Die aktuelle Investitionskrise beim Schienennetz in Deutschland müsse dringend überwunden werden, forderte Hans-Joachim Welsch, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Wirtschaftsvereinigung Stahl, am Dienstag, 20. Januar 2015, vor den 190 Teilnehmern des 8. BME-VDV-Forums Schienengüterverkehr. Die WV Stahl ist seit diesem Jahr Kooperationspartner der Veranstaltung, die vom BME und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen ausgerichtet wird. Vor allem der dramatisch schlechte Zustand der Bahnbrücken, wo es einen Sanierungsstau in Höhe von 30 Milliarden Euro gebe, erfordert laut Welsch rasches Handeln. Die neue Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung von Bund und Deutscher Bahn, die höhere Investitionen in den Bestand vorsieht, bewertete er "als wichtigen, aber noch nicht ausreichenden Schritt."
Mehr Investitionen in die Verkehrsträger forderte auf dem BME-VDV-Forum auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Wuttke, Mitglied im Verkehrsausschuss: "Die Mittel werden aber immer begrenzt sein. Deshalb müssen sie vor allem stärker nach Effizienzgesichtspunkten eingesetzt werden. Gelder müssten in die Projekte mit dem größten volkswirtschaftlichen Nutzen fließen, nicht in Prestigeprojekte." Wuttke plädiert zudem für straffere Planungsverfahren. "Wir müssen schneller werden und wir brauchen mehr Planer. Der höchste Kostentreiber in den Projekten ist die Zeit."
Quelle: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)