Die Bauarbeiten zur Erneuerung der Kanäle und Versorgungsleitungen sowie der Bahnanlagen für die Stadtbahn in Freiburg rund um den Bertoldsbrunnen und in der Bertoldstraße sind weitgehend abgeschlossen. Ab heute können alle Stadtbahn- und Buslinien wieder die gewohnten Fahrwege über den Bertoldsbrunnen nehmen. VAG Vorstand Stephan Bartosch dankte allen am Projekt Beteiligten für die gute Arbeit: „Diese komplexe Baustelle in dieser kurzen Zeit zu bewältigen war wirklich ein enormer Kraftakt.“
„Solch eine enge Verzahnung von Badenova- und VAG Baustelle hatten wir in der Vergangenheit so noch nicht. Auch vier Kanalbautrupps gleichzeitig am Start zu haben war für uns ein Novum. Wir sind froh und ein bisschen stolz, dass alles so gut geklappt hat“, bilanziert Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender Badenova. Um den herausfordernden Zeitplan einzuhalten, verabschiedete sich Badenova von der im Kanalbau üblichen „linearen“ beziehungsweise abschnittsweisen Bauweise und arbeitete an vielen Stellen gleichzeitig.
Baubürgermeister Martin Haag ergänzte: „Diese Arbeiten, die große Einschränkungen mit sich brachten, waren zwingend notwendige Investitionen, um das reibungslose Funktionieren von Freiburgs Infrastruktur in der Innenstadt auch in Zukunft zu gewährleisten. Mein Dank gilt vor allem den Anliegern und Einzelhändlern für deren Verständnis.“
Zu Beginn der 20wöchigen Bauzeit erneuerte Badenova im Auftrag des Eigenbetriebs Stadtentwässerung (ESE) in rund 4 Metern Tiefe zirka 170 Meter Abwasserkanal mit einem Durchmesser von 40 bis 100 Zentimetern. Zudem entstand unmittelbar süd-östlich des Bertoldsbrunnens ein unterirdisches Überlaufbauwerk, das bei Starkregen das Abwasser auf verschiedene Kanalstränge verteilt. Der alte Abwasserkanal stammte aus dem Jahr 1896 und war stark sanierungsbedürftig.
VAG und Badenova arbeiteten eng verzahnt
Immer dann, wenn ein Baufeld von der Badenova abgeschlossen war, rückte die VAG nach und begann mit dem Bau der Bahnanlagen. Die alten Gleise rund um Freiburgs am stärksten befahrenen Straßenbahnknoten stammten zum Teil noch aus den siebziger Jahren. Eine zunehmende Zahl von Weichenbrüchen, die den Stadtbahnverkehr immer wieder erheblich behinderten, waren deutliche Signale für den dringenden Handlungsbedarf, der hier vorlag.
Insgesamt hat die VAG in der Kaiser-Joseph-Straße und der Bertoldstraße rund 900 Meter Gleis mitsamt zehn Weichen neu eingebaut. Neben Gleisen und Oberleitungen zählen auch elektrische und elektronische Gewerke zu einer modernen Bahnanlage. Auch hierfür waren Erneuerungsarbeiten notwendig.
Für 2017 ist geplant, die Kanäle und Gleise in der nördlichen Kajo bis über das Siegesdenkmal hinaus zu erneuern. Dabei entstehen auch zwei neue Haltestellenbereiche.