SWM/MVG leiten in diesen Tagen den europaweiten Beschaffungsprozess für weitere neue Straßenbahnzüge ein. Erste Stufe dieses Prozesses ist das sogenannte Präqualifikationsverfahren, mit dem interessierte Hersteller identifiziert werden. Hieran schließt sich die eigentliche Ausschreibung an. Anlass der geplanten Beschaffung ist die erwartete weitere Entwicklung des Fahrgastaufkommens auf konkret drei hoch ausgelasteten Strecken-abschnitten, nämlich Hauptbahnhof – Westfriedhof (Linien 20/21), Haupt-bahnhof – Romanplatz (Linien 16 und 17) und Max-Weber-Platz – Effner-platz – St. Emmeram (Linie 16). Dort werden die geplanten weiteren Neu-bautätigkeiten jeweils zu einem überproportionalen Fahrgastzuwachs führen.
Da diese Strecken schon mit dichten Takten befahren werden, plant die MVG hier einen Kapazitätszuwachs durch den Einsatz größerer Fahrzeuge. MVG-Chef Herbert König will dazu auf den Linien 20 und 21 erstmals Doppeltraktionszüge einsetzen, die aus jeweils zwei gekoppelten Tram-bahnzügen bestehen und bis zu 48 Meter lang sind, also bis zu 14 Meter länger als die bisher größten Münchner Trambahnen. Die Kapazität pro Zugverband wird damit von ca. 220 Fahrgästen in den bisher eingesetzten Zügen auf ca. 270 Fahrgäste wachsen.