Der neue NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch hat bei seiner Einführung in die Aufgaben durch den Kasseler Landrat und Aufsichtsratsvorsitzenden Uwe Schmidt (SPD) ein klares Bekenntnis zur Eigenständigkeit des Nordhessischen Verkehrsverbundes (NVV) von der neuen Landesregierung gefordert.
„Der Nordhessische Verkehrsverbund passt zu Nordhessen und prägt die Region als Mobilitätsdienstleister des öffentlichen Nahverkehrs mit. Er hat wichtige Aufgaben zur weiteren positiven Entwicklung der nordhessischen Region zu leisten. Eine Fusion mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund wäre nicht zielführend“, erklärte Rausch und forderte von der neuen Landesregierung ein klares Bekenntnis, in der Vergangenheit geäußerte Fusionsgedanken zu den Akten zu legen.
Landrat Uwe Schmidt bekräftigte: „Bisherige Diskussionen um die Fusion zu einem hessenweiten Verkehrsverbund werden den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen in Nordhessen nicht gerecht. Sie sind angesichts der Ausrichtung des Nahverkehrsangebotes auf die spezifischen Situationen vor Ort völlig überflüssig.“
Rausch betonte, dass die Stärken des NVV in der guten Zusammenarbeit mit den kommunalen Gebietskörperschaften und denVerkehrsunternehmen liegen. Dies wird zu gemeinsamen Lösungen führen.
Eine solche Form der Kooperation wolle er weiter pflegen und ausbauen, um den Menschen in Nordhessen ein Nahverkehrsangebot „aus einem Guss“ zu bieten, das auch den sich verändernden Bedürfnissen gerecht wird. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Kassel und der KVG bietet vielfältige Chancen in der Großstadt und dem Umland insbesondere mit der Verknüpfung von Regiotram und Straßenbahn und in den Flächenlandkreisen stellen sich die Herausforderungen, angesichts rückläufiger Bevölkerungszahlen eine attraktive Bedienungsqualität zu sichern.
„Die RegioTram, die 5-Minuten-Garantie und das neue Angebotsmodell „Mobilfalt“ sind Beispiele dafür, dass der NVV aus der Zusammenarbeit starke Innovationskraft entwickelt; dies will ich fortsetzen“, erklärt Rausch.
Der in Kassel gebürtige neue Chef des Nordhessischen Verkehrsverbundes soll kurzfristig altersbedingt Klaus-Peter Güttler ablösen und nach dem ebenfalls altersbedingten Ausscheiden von Wolfgang Dippel ab Mitte 2014 den Verkehrsverbund allein führen.
Rausch freut sich auf seine neuen Aufgaben. „Damit geht ein Wunsch von mir in Erfüllung. Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrungen gerne für meine nordhessische Heimat einsetzen“, beschreibt Rausch seine Motivation.
Wolfgang Rausch (59, parteilos) wurde in einem offenen Bewertungsverfahren unter zahlreichen Bewerbern vom AR ausgewählt und gilt als ausgewiesener Fachmann des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Seit über 30 Jahren arbeitet er in diesem Metier. Nach der Ausbildung und ersten Berufserfahrungen beim Regierungspräsidium Kassel war er im hessischen Verkehrsministerium für das Eisenbahnwesen und den ÖPNV zuständig. Er wirkte an den Gesetzen zur Bahnreform in den 90er Jahren und danach am Aufbau der hessischen Strukturen zur Organisation und Finanzierung des ÖPNV als Referatsleiter mit. Die vergangenen 8 Jahre war er als Prokurist beim Rhein-Main-Verkehrsverbund tätig und dort im Wesentlichen für Koordination und Querschnittsaufgaben zuständig.