Die Beschwerden von Fahrgästen, Mandatsträgern und Fahrgastverbänden über erhebliche Platzmängel und Verspätungen beim Donau-Isar-Express (DIX), Fugger-Express (FUX) und Franken-Thüringen-Express (FTX) reißen nicht ab. Für die Netze DIX und FUX ist darüber hinaus in diesem Jahr ein deutlicher Rückgang im Qualitätsmessystem der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) festzustellen. Betrieben werden alle drei Netze von DB Regio Bayern. Nach zahlreichen Gesprächen und Briefen fordert die BEG, die den Regionalverkehr im Freistaat plant, finanziert und kontrolliert, DB Regio in einem Schreiben erneut nachdrücklich dazu auf, schnellstmöglich Maßnahmen zur Verbesserung einzuleiten. „Die Zustände sind für die Fahrgäste teilweise unhaltbar“, betont Fritz Czeschka, Geschäftsführer der BEG.
Der Hauptkritikpunkt der BEG im Brief an Norbert Klimt, den Vorsitzenden der Regionalleitung von DB Regio Bayern, sind die massiven Abweichungen von der Regelzugbildung und die damit einhergehenden Kapazitätsengpässe. „DB Regio ist vertraglich dazu verpflichtet, entsprechende Fahrzeug- und Platzkapazitäten vorzuhalten und diese den Erfordernissen anzupassen“, erklärt Czeschka. Dieser Verantwortung kommt das Unternehmen bis dato nur ungenügend nach. Besonders unerfreulich ist es aus Sicht der BEG, dass DB Regio die vereinbarten und öffentlich verkündeten Kapazitätsverbesserungen beim FTX ab 10. Juni 2013 zumindest teilweise nicht umsetzt, was zu zahlreichen Beschwerden von Fahrgästen geführt hat.
„Mich ärgert es, dass wir die Qualitätsmängel seit Langem stetig anmahnen, dass die Abhilfemaßnahmen aber überwiegend erst zum Fahrplanwechsel im Dezember greifen sollen.“ Deutliche Verbesserungen für die Fahrgäste seien jedoch zwingend noch vor dem Jahreswechsel erforderlich. Das gelte auch für den München-Nürnberg-Express sowie den „Ringzug Ost“ (München – Regensburg – Nürnberg) hinsichtlich der Regelzugbildung. Beim Donau-Isar-Express sei die BEG seit Start Ende Dezember 2009 in stetigen Gesprächen mit DB Regio.
„DB Regio Bayern muss endlich die Verantwortung übernehmen und die Situation für die Fahrgäste auf den von ihr betriebenen Netzen verbessern“, so Czeschka. Das bisherige Fehlverhalten falle auf das ganze System Bahn zurück und führe zu einem Imageschaden, den man nicht tatenlos hinnehmen könne. Sollte DB Regio Bayern den vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen, prüft die BEG über die vertraglich vereinbarten Pönalen hinausgehende Sanktionsmaßnahmen.