In den kommenden Monaten werden zwei Abbiegeassistenzsysteme im Linienbetrieb an Bussen im Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) getestet. Alle Vorbereitungen dafür hat der NVV gemeinsam mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg und den Verkehrsunternehmen ALV Oberhessen GmbH & Co.KG (ALV) und HLB getroffen. Die ersten beiden Busse der vereinbarten 20 Fahrzeuge gehen ab sofort in Betrieb und werden auf verschiedenen Linien des Verkehrsunternehmens ALV eingesetzt und sind im Landkreis Waldeck-Frankenberg unterwegs. Eine entsprechende Probefahrt auf einem abgesperrten Gelände fand heute statt, um die Funktionsweise des Systems zu demonstrieren.
Damit wird dieses Sicherheitssystem zur Überbrückung des toten Winkels, das bisher vor allem bei Reisebussen und LKWs genutzt wird, erstmals in Hessen im Linienverkehr unter realen Bedingungen von einem Verkehrsverbund erprobt. Auch bundesweit sind dem NVV keine weiteren Beispiele bekannt. Es ist geplant, zehn Fahrzeuge der ALV Oberhessen GmbH & Co.KG, die im Bereich Frankenberg eingesetzt werden sowie zehn weitere bei der HLB Bus GmbH, die vorwiegend im Landkreis und der Stadt Kassel unterwegs sind, mit den Abbiegeassistenten auszurüsten. Damit werden die Systeme sowohl im ländlichen als auch im städtischen Umfeld für die entsprechenden Erfahrungen sorgen.
Im Anschluss an den voraussichtlich ein- bis zwei-jährigen Test, bei dem auch immer die weiteren technischen Entwicklungen beobachtet werden, wertet der NVV zusammen mit den Verkehrsunternehmen und dem Landkreis die Erfahrungen aus. Mit den Ergebnissen wird dann eine Entscheidung für alle zukünftigen Ausschreibungen getroffen, in denen verpflichtend Abbiegeassistenzsysteme vorgesehen werden sollen.
Für den Test kommen zwei verschiedene, kamera-unterstützte Arten der Assistenten zum Einsatz, die nachträglich an und in den Linienbussen angebracht werden. Sie basieren auf Kamerainformationen. Auch durch den Test unterschiedlicher Techniken erhoffen sich Landkreis und NVV weitere zusätzliche Informationen. Insgesamt werden für die Anschaffung und Installation zwischen 30.000 und 50.000 Euro investiert, die vom Landkreis Waldeck-Frankenberg über seinen Energie- und Verkehrsdienstleister EWF und dem NVV getragen werden.
Quelle: Nordhessischen Verkehrsverbund